April 2023

Liebe LeserInnnen,

das erste Quartal des Jahres ist schon wieder herum und sowohl kalendarisch als auch meteorologisch befinden wir uns im Frühling. Na ja, der Winter scheint wohl wirklich vorbei zu sein, doch das derzeitige wechselhafte Wetter macht auch noch keine richtige Freude. Aber es ist halt mal wieder April!

Freude macht dagegen Corona, denn das scheint nun endgültig vorbei zu sein. Sämtliche Vorsichtsmaßnahmen sind fallen gelassen worden und auch in der Tram darf man wieder oben ohne mitfahren. Vielleicht denkt ja die Stadt nun auch darüber nach, das Stadtjubiläum nachzuholen und gebührend zu feiern?! Mit Corona sind nun auch die QuerdenkerInnen verschwunden, dabei wollte ich die noch so viel fragen. Vor allem, wann die Diktatur mit Impfzwang und Maskentoten usw. kommt, aber da lässt man uns wieder mal im Dunkeln! Na ja, die Spitzen der „Bewegung“ hatten sich ja schon längst abgesetzt. Dr. Schiffmann macht Safari in Ostafrika, Koch Hiltmann hat sich in eine freiwillige Diktatur-Kur in der Türkei begeben und Vordenker Ballweg sitzt wegen Betrugs im Knast. Doch die Freiburger QuerdenkerInnen sind nun nicht etwa arbeitslos, die sind jetzt in „FreiSeinFreiburg“ aufgegangen. Von was die sich befreien wollen oder wen sie befreien wollen ist mir noch nicht ganz klar, aber sie verderben mir schon wieder die Lust, samstags in die Stadt zu fahren!

Das musste ich in den vergangenen Tagen auch ein paar Mal verschieben, denn es wurde gestreikt... „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm das will!“ Dieses alte Arbeiterkampflied aus dem Jahr 1863 hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt! Das beweisen gerade die vielen Protestdemonstrationen und Streiks in Deutschland. Auch in Freiburg wird gestreikt, am 27. März stand auch bei uns alles still und das zu Recht. Denn die Forderungen der ArbeiterInnen, der Beschäftigten im öffentlichen Dienst und vieler anderer nach gerechter Bezahlung für ihre Arbeit ist längst überfällig. Schließlich leiden doch (fast) alle Menschen in Deutschland unter der Inflation. Jeden treffen die ständigen Preiserhöhungen in allen Lebensbereichen, da ist es doch nur logisch, dass die Menschen im Land auch mehr Geld erhalten müssen.

Natürlich sehen das ArbeitgeberInnen, egal welcher Art, anders, doch die müssen auch nicht jeden Cent mehrmals umdrehen, bevor sie ihn ausgeben können. Was mich allerdings etwas verwundert ist, dass die Politik nicht endlich ein Machtwort spricht und den Werktätigen Recht gibt. Denn im Vergleich zu ihnen bekommen die Abgeordneten im Bundestag ihre Lohnerhöhungen jedes Jahr automatisch. Die unterste Gehaltsstufe liegt dort bei 10.674,28 € und jedes Jahr wird es mehr. Automatisch! Früher wurde über die Erhöhung wenigstens noch eine Debatte geführt, doch seit 2016 ist die jährliche Erhöhung ein Selbstläufer. Dazu kommen noch die Pauschalen für Fahrten, Büroeinrichtung und Aufwandsentschädigungen. Für die Bürokosten z. B. muss nicht einmal ein Nachweis erbracht werden.

Dabei will ich nicht einmal diskutieren, ob das alles gerechtfertigt ist oder wie viel ein Politiker oder eine Politikerin verdienen sollte, doch angesichts dieser Methoden dürften arbeitende Menschen doch wohl erst recht mehr Lohn verlangen! Und da ich ihnen wünsche, dass sie mit ihrem Kampf auch Erfolg haben, sollen sie auch so lange streiken, bis sie ihr Recht bekommen. Natürlich muss der ein oder andere dann mal zurückstecken, aber das ist nun mal so. Ich musste auch einen lange erwarteten Arzttermin verschieben, aber das sind eben Momente, in denen es gilt, zusammenzuhalten. In diesem Fall bedeutet das, die Streikenden zu unterstützen, denn eigentlich kämpfen sie doch für uns alle mit!

Im Übrigen sind auch die Pensionen der Abgeordneten festgelegt. Pro Jahr, das sie im Bundestag sitzen, bekommen sie 267 €. Das heißt: Nach nur einer Legislaturperiode stehen ihnen monatlich 1.068 € Pension zu. Normale Werktätige dürfen für solch ein Sümmchen als Rente erst einmal 30 Jahre arbeiten! Deshalb müssen alte PolitikerInnen auch keine Pfandflaschen sammeln, wenn sie denn irgendwann aus dem aktiven Dienst ausscheiden...

Das war es mal wieder. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und Rätseln. Vielen Dank, dass Sie uns auch in diesem Monat durch den Kauf des FREIeBÜRGER unterstützen.

       

                                                                                                                     Carsten

 

Unter anderem in dieser Ausgabe:

• Mieten oder kaufen? – Wer wo wie wohnt, entscheidet zuerst einmal das Portemonnaie

• Die Grenzen des Geldes – Perspektiven aus meiner Sicht

• Im Gespräch mit Eva Geppert von medinetz

• Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick vom 15. Februar bis 15. März)

• 900 Jahre Armut in Freiburg (Teil 26)

• Verkäuferin Sigrid

• Prosaische Passionen – Buchbesprechung von utasch

• Ein neuer Platz für die Rote Bank – Mahnmal und Symbol gegen Gewalt an Frauen

u. v. m.