AUG/SEPT 2023

Liebe LeserInnen,

wie Sie sehen können, halten Sie unsere Doppelausgabe in der Hand, was bedeutet, dass wir wieder einmal urlaubsreif sind. Zwar regnet es gerade wie verrückt, wie mir ein Blick aus dem Fenster zeigt, doch wer sagt eigentlich, dass man im Urlaub immer schönes Wetter haben muss?

Und was ist eigentlich Urlaubswetter? Muss strahlend blauer Himmel sein und jeden Tag Sonne satt? Oder lieber nicht so heiß und sonnig? Doch da wir eh das ganze Jahr über das Wetter schimpfen, warum soll es denn dann ausgerechnet im Urlaub besser sein? Warum drehen wir den Spieß nicht einmal um? Nehmen wir das Wetter einfach so wie es ist und machen das Beste draus, ganz ohne Meckerei und Klagen! Gehen wir einfach mit einem Plan B in den Urlaub. Man kann auch an verregneten Tagen etwas Sinnvolles unternehmen, man muss sich nur vorher informieren. Und es gibt überall etwas Interessantes zu sehen, man muss es nur finden. Auf diese Art kann man aus seinem Urlaub sicher auch was Schönes machen und man schont auch noch seine Nerven, wenn man sich nicht dauerhaft aufregt. In diesem Sinne: Machen Sie etwas Schönes aus Ihren Ferien, egal wie das Wetter ist!

Völlig unabhängig vom Wetter ist diesmal passend zur Urlaubszeit das berühmt-berüchtigte Sommerloch wieder aufgetaucht. Das mediale Sommerloch ist bekanntlich die Zeit im Jahr, wo eigentlich nicht wirklich etwas passiert und JournalistInnen somit auch nicht viel berichten können. Um trotzdem Zeitungen und Nachrichtensendungen voll zu bekommen, werden halt kleine Meldungen aus aller Welt riesig aufgebauscht und auf die Menschen losgelassen. Das Monster von Loch Ness zeigt sich sehr häufig in dieser Zeit, oder wer erinnert sich nicht an Sammy, den Kaiman, der vor ein paar Jahren an einem Baggersee in NRW auf ahnungslose Badegäste gelauert hatte. 2011 büxte ebenfalls in NRW eine Kuh auf dem Weg zum Schlachthaus aus und schlug sich in die Wälder. Die Yvonne getaufte Kuh hielt mit ihren Abenteuern die ganze Nation in Atem, täglich berichteten Zeitungen, TV und Radio von der tierischen Flucht. Jeden Tag wollte sie irgendwer woanders gesehen haben und die Redaktionen konnten sich der vielen Anrufer fast nicht mehr erwehren.

Doch dann war plötzlich Ruhe! Nicht etwa, weil die Tiere ausgegangen waren, sondern weil es in den letzten Jahren Wichtigeres gab. Erst beherrschte Corona und dann der Ukraine-Krieg die mediale Landschaft, sodass einfach kein Platz da war. Doch diese Zeiten sind ja nun zum Glück vorbei und schon ist er aufgetaucht: der Berliner Schweinslöwe! Ich bin seit Tagen nur noch am Lachen und mich interessiert dringend: Wer hat das verzapft? Einfach großartig! Als ich erstmals davon hörte, dass bei Berlin ein Löwe durch die Wälder tigert, hab ich erst mal auf den Kalender geschaut, ob wir den 1. April haben. Da das nicht der Fall war, verfolgte ich den Fall mit steigendem Interesse. Bis zu dem Punkt, als die eilig zusammengetrommelten Zoologen, Großwildjäger und anderen Experten aus dem Wald kamen und erklärten, dass es nur eine Wildsau ist! Zum Glück haben wir solche Fachleute! Ich habe in meinem Leben schon eine Menge Wildschweine gesehen, aber auf den Bildern, die im Fernsehen gezeigt wurden, war keines davon. Aber schön, dass man darüber reden konnte.

Im letzten Monat gab es einen Brand im Obdachlosenwohnheim in der Wonnhalde. Zum Glück ist den dort lebenden Menschen körperlich nichts geschehen, doch viele von ihnen haben einen Großteil ihrer persönlichen Habe verloren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, was es bedeutet, wenn der wenige eigene Besitz, den man hat, in Flammen aufgeht. Diesen Menschen muss so schnell wie möglich und vor allem unbürokratisch geholfen werden. Deshalb möchten wir Sie bitten: Zeigen Sie sich solidarisch und folgen Sie dem Spendenaufruf des Diakonischen Werkes! Vielen Dank!

Nun wünschen wir Ihnen wie immer viel Spaß beim Lesen und beim Rätseln. Der FREIeBÜRGER wünscht Ihnen allen, liebe LeserInnen, einen schönen und ruhigen Urlaub und kommen Sie gesund wieder!

 

UNTER ANDEREM IN DIESER AUSGABE:

Interview mit Betty BBQ – Eine Schwarzwald-Dragquenn packt aus

Paar-Sein auf der Straße – Wenn die Liebe obdachlos ist

Tigerherz – Wenn Eltern Krebs haben

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick vom 15. Juni bis 15. August)

900 Jahre Armut in Freiburg (Teil 30)

Verkäufer Nobbi

Klassismus – Buchtipps von utasch

Wandern durch den Schluchtensteig

Im Gespräch mit Andreas Volk

Das Schulsystem am Gymnasium

u. v. m.