NOVEMBER 2023

Liebe LeserInnen,

wir hoffen, dass Sie trotz des Schmuddelwetters bei bester Laune und Gesundheit sind! Es ist aber in den letzten Wochen auch ziemlich ungemütlich geworden und wenn ich so aus dem Fenster schaue, dann weiß ich auch, warum man von der grauen oder dunklen Jahreszeit spricht.

Doch nicht mal das Wetter hat unserer Stimmung am vergangenen Wochenende einen Abbruch getan, denn da haben wir unser 25-jähriges Jubiläum endlich groß gefeiert. Es ging hoch her im Bürgerhaus am Seepark und jede Menge Geburtstagsgäste waren gekommen. Ich will hier nicht jeden aufzählen, aber Bürgermeister Uli von Kirchbach war da, einige GemeinderätInnen, die Jungs und Mädels von Kuhle Wampe, viele AkteurInnen der Sozial- und Wohnungslosenhilfe und viele mehr. Ganz besonders hat uns gefreut, dass Gerhard Kirk, der ehemalige Redakteur der Badischen Zeitung, kam und sogar eine Laudatio auf uns hielt! Für das leibliche Wohl war zur Genüge gesorgt, und die Bächle Boys sorgten musikalisch für gute Laune. Wie gesagt, alles in allem eine schöne Veranstaltung, wäre nicht… Für den großen Fauxpas des Abends sorgte ich selbst, als ich weder bei der Begrüßung noch bei meiner Rede den letzten Gründer der Zeitung erwähnte oder vorstellte. Dabei war er sogar anwesend. Michael Schemske, Mitbegründer und langjähriger Autor der Zeitung, ist von mir echt vergessen worden. Als ich es bemerkte bzw. darauf angesprochen wurde, war es schon zu spät. Auf der Bühne sangen George und Sascha und die meisten Gäste waren am Buffet! Das ist natürlich unverzeihlich und es tut mir auch schrecklich leid!

Bedanken möchten wir uns bei allen, die da waren, ob als Gäste oder als HelferIn, Ihr alle habt zu einem gelungenen Abend beigetragen. Auch für die vielen guten Wünsche für die nächsten 25 Jahre, die Ratschläge für die Zukunft und für die Spenden bedanken wir uns ganz herzlich! Großer Dank gilt auch dem „Chef des Hauses“, der uns in jeder Form behilflich war!

Wie eingangs schon erwähnt herrscht draußen so richtiges Schmuddelwetter, nicht Herbst und noch nicht Winter, einfach eklig. Dabei fallen mir dann wieder die Obdachlosen auf Freiburgs Straßen ein, deren Zahl sich einfach nicht verringern will. Und wie in jedem Jahr um diese Zeit stellt man ohnmächtig fest, dass man einfach nichts dagegen machen kann. Als einzelne Person kann man vielleicht versuchen, das Schicksal des einen oder anderen Menschen etwas zu lindern, aber auf lange Sicht kann man kaum helfen. Die Stadt hat zwar inzwischen die Anzahl der Übernachtungsplätze für wohnungslose Menschen merklich erhöht, aber für den Winter werden sie wohl nicht reichen. Es müssen endlich genügend Wohnungen gebaut werden und die müssten für jeden bezahlbar sein! Wie soll das gehen in Zeiten von Krieg, Teuerung und Inflation? Es geht! Das zeigt das neue Quartier Schildacker in Haslach. Hier wurden gerade 300 Wohnungen samt einer Kita fertiggestellt, mit sage und schreibe 80 % sozial geförderten Wohnungen! Ich musste zweimal hinschauen, bevor ich diese Zahl glauben konnte. Wenn ich mir vorstelle dass dieses Beispiel Schule macht und man für zukünftige Bauprojekte ähnliche Quoten aufweisen kann, gibt es nicht mehr viele Gründe, die gegen Dietenbach sprechen. Natürlich wird durch sozialen Wohnungsbau nicht automatisch die Zahl der Obdachlosen kleiner. Doch die NeumieterInnen, die nun in die fertigen Wohnungen einziehen, hatten vorher ja auch eine Wohnung und die wird nun frei... Wenn nun also weiter mit diesem Maßstab gebaut wird, hat man auch irgendwann genügend „alten Wohnraum“, um wohnungslose Menschen zu versorgen!

Seit eineinhalb Jahren schauen wir nun schon besorgt in die Ukraine, wo ein von Wladimir Putin entfesselter Krieg tobt und die Menschen dort täglich in Not und Schrecken versetzt. Nun tobt am Rande von Europa ein weiterer schrecklicher Krieg. Die terroristische Hamas hat mit beispielloser Brutalität und Grausamkeit israelische Siedlungen überfallen und Hunderte Menschen ermordet und entführt. Das ist ein menschenverachtender Angriff der Hamas auf die Zivilbevölkerung, auf Frauen, Kinder und alte Menschen. Es gibt nichts, was solche Taten rechtfertigt! Wir beim FREIeBÜRGER sind erschüttert und fordern ein Ende dieser Kriege!

Ihnen, liebe LeserInnen, wünschen wir wie immer viel Spaß am FREIeBÜRGER, beim Lesen und beim Rätseln. Wenn Ihnen etwas sehr gut gefällt oder vielleicht etwas gar nicht, dann teilen Sie uns Ihre Meinung bitte mit!

Carsten

 

UNTER ANDEREM IN DIESER AUSGABE:

  • 25-jährige Jubiläumsfeier vom FREIeBÜRGER
  • Pokalsieg auf St. Pauli – beneFit bei den deutschen Meisterschaften im Straßenfußball
  • Sozialstaat verteidigen – Armut abschaffen
  • Stadt-für-Alle-Nachrichten
  • 900 Jahre Armut in Freiburg (Teil 32)
  • Verkäuferin Katrin
  • Buchbesprechung von utasch
  • Sozialdarwinismus – Interview mit dem Politikwissenschaftler Martin Stammler
  • Im Gespräch mit Simone Heneka von der Fachberatungsstelle P.I.N.K.